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Seit Ende des 19. Jahrhunderts wurde in Bad Salzdetfurth Bergbau auf Kalisalze betrieben. Damals schon kam der Gedanke auf, sich als Ge-
meinschaft zu einem Bergmannsverein
zusammen-
zuschließen.
Unter dem Vorsitz des Bergmanns Christian
Siedentopf war es 1898 soweit, dass der Bergmannsverein "Glückauf" Bad
Salzdetfurth gegründet wurde.
Die damals schon festgelegten Aufgaben und Ziele des Vereins, wie Pflege
und Erhaltung bergmännischer Bräuche, Kameradschaft und geselliges
Beisammen-
sein,
haben heute noch ihre Gültigkeit. Viele Protokolle, Schriftstücke beweisen dieses, welche in unserem vereinseigenem
Museum zu sehen sind.
Die Fahnenweihe der ersten Vereinsfahne (oberes Bild) wurde im Jahr
1900 vorgenommen. Der Verein zählte damals 40 Mitglieder. Bei allen
Versammlungen - das ist schriftlich festgehalten -
wurde durch Vereinsbe-
schluss Freibier bewilligt. Daran sieht man, dass die Arbeit im Salz schon immer die Kehle durstig gemacht hat.
Wenn auch manchmal unter schwierigen Umständen, z.B. die beiden
Weltkriege, so nahm das Vereinsleben einen ständigen Aufschwung.
Nach Ende des 2. Weltkrieges fanden sich im Jahr 1946 alte, vereinstreue
Mitglieder zusammen und ließen den Verein wieder auferstehen.
Die bis zu dieser Zeit verborgen gehaltenen Vereinseigentümer, wie z.B.
Fahne, Degen und andere Sachen, wurden nach und nach herbeigeschafft,
so dass auch symbolisch die neu beginnende Arbeit des Vereins aktiviert
werden konnte.
Ein erstes großes Fest wurde zum 50jährigen Bestehen des Vereins gefeiert. 1951 gründete man in Niedersachsen eine Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereinigung, dem unser Verein seit Anfang an angehört und dem mittlerweile 35 Bergmanns- und Knappenvereine angehören.
Im Jahr 1953 schlossen sich mehrere Kameraden innerhalb des Vereins
zusammen und gründeten unter der Leitung von Wilhelm Paap den
Spielmannszug des Bergmannsvereins, der sich gleichzeitig der neugegrün-
deten Spielmannszugvereinigung Niedersachsens anschloss.
Durch mehrere genehmigte Grubenfahrten durch das hiesige Kaliwerk
fuhren 427 Frauen von Vereins- und Werksangehörigen in die Grube.
Unter den Eindrücken der Arbeitsbedingungen ihrer Männer wollten auch
sie an den bergmännischen Traditionen des Bergmanns-
vereins teilhaben.
Im Jahr 1986 wurde dann als letzte Abteilung des Vereins das
Bergbaumuseum gegründet. So hat der Bergmannsverein heute eine
Mitgliederzahl von 330 Personen.
Weiterhin wird das Bestreben des Vereins sein, die Kameradschaft und den
Zusammenhalt innerhalb und außerhalb des bergmännischen Berufslebens zu
fördern
und das vorhandene bergmännische Gedankengut zu pflegen. Des weiteren
wird der Verein bemüht sein, dass kulturelle und menschliche Verhältnis
mit der
Stadt Bad Salzdetfurth und allen Einwohnern zu erhalten und zu
vertiefen.